So vermeiden Sie Unfälle bei der Arbeit mit einer Tischkreissäge

Wenn es um die Holzbearbeitung geht, dann gehören Tischkreissägen eindeutig zu den Maschinen, die am gefährlichsten sind. Die Risiken im Umgang werden nicht nur von unerfahrenen Nutzern, sondern auch von routinierten Anwendern häufig unterschätzt, was dramatische Folgen haben und sogar tödlich enden kann.

Ein typischer Unfall, der in einem Betrieb passieren kann, ist zum Beispiel beim Sägen von einer Schaltafel mit einer Kreissäge möglich. Hier kann sich ein Mitarbeiter leicht an der linken Hand verletzen, wenn er beispielsweise versucht, von einem ca. 20 cm breiten sowie ca. 30 bis 40 cm langen Streifen einer Schaltafel mehrere nur wenige Zentimeter breite Streifen an der kurzen Seite der Tafel abzusägen.

Wenn er dabei das Werkstück dann mit beiden Händen zum Sägeblatt der Tischkreissägen führt, kann es schnell passieren, dass das Sägeblatt das ganze Werkstück nach oben reißt. Dadurch rutscht der Nutzer dann leicht mit der linken Hand vom Holzstück ab und kommt in Kontakt mit dem Sägeblatt, was zu Schnittverletzungen an der linken Hand führt.

Für zahlreiche Unfälle mit einer Tischkreissägen ist dies ein typischer Ablauf. Betrachtet man die Unfallstatistik, dann kommt es in Deutschland jedes Jahr zu ca. 14.500 Unfällen bei der Arbeit mit Tisch- und Baukreissägen, die meldepflichtig sind.

Häufige Unfallursachen sind dabei die folgenden Gründe:

  • Die Hände des Nutzers sind zu sehr in der Nähe des Sägeblattes (vor allem bei der Arbeit mit eher kleinen Werkstücken).
  • Durch die sehr unterschiedlichen Zerspanungskräfte werden die Werkstücke dem Nutzer aus der Hand gerissen, wodurch seine Hände dann in Kontakt mit dem Sägeblatt kommen.
  • Das Sägeblatt erfasst das Werkstück und schleudert es unkontrolliert durch die Luft.
  • Der Nutzer versucht mit seinen Händen, Abfallstücke zu beseitigen.

Häufig lässt sich an der Art des Unfalls erkennen, dass der Nutzer nicht sicher im Umgang mit einer Tischkreissägen ist. Vor allem dann, wenn nur mal eben ganz schnell etwas gesägt werden muss, wird meist nicht genau auf den Zustand der Kreissäge geachtet und dementsprechend nicht kontrolliert, ob mit ihr auch sicher gearbeitet werden kann.

Um mit einer Kreissäge sicher zu arbeiten, sollte auf folgende Punkte geachtet werden:

  1. Das Sägeblatt muss kontrolliert werden. Ist das Sägeblatt voller Risse oder ist es verbogen, dann darf damit nicht mehr gearbeitet werden. Immer darauf achten, ob das Sägeblatt, das gewählt wird, auch dem Material und dem Arbeitsgang entspricht. Außerdem muss auch die Drehzahl richtig gewählt werden.
  2. Der Spaltkeil muss kontrolliert werden. Ist der Spaltkeil richtig eingestellt, dann verhindert er den Kontakt des Werkstücks mit dem aufsteigenden Teil des Sägeblatts. Bei der Kontrolle ist darauf zu achten, ob die Oberkante des Spaltkeils zwei Millimeter unter der höchsten Zahnspitze liegt und ob der Abstand zum Sägeblatt bei ca. acht bis zehn Millimetern liegt.
  3. Die Schutzhaube muss kontrolliert werden. Bevor man mit der Sägearbeit beginnt, muss die Schutzhaube abgesenkt werden, so dass sie über dem Werkstück ist.
  4. Außerdem muss kontrolliert werden, ob es Hilfsmittel gibt, die dafür sorgen, dass das Werkstück sicher geführt werden kann. Hierfür gibt es unterschiedliche Hilfsmittel und Einrichtungen, damit man ein Werkstück ohne Gefahr führen kann, was das Risiko eines Unfalls deutlich verringert. Praktische Hilfsmittel sind zum Beispiel ein Parallelanschlag, ein Queranschlag, eine Tischverlängerung sowie ein Schiebestock und auch Keilschneidelehren.

Wodurch kommt es immer wieder zu Unfällen bei der Arbeit mit einer Tischkreissäge?

  • Jeder kann sich eine Kreissäge kaufen und mit ihr arbeiten. Allerdings ist nicht jeder im Umgang mit dieser Maschine geschult und demnach auch nicht in der Lage, alle Arbeiten sicher und ohne Gefahr auszuführen.
  • Wer ohne sich genau zu informieren, zum ersten Mal mit einer Kreissäge arbeitet, der wird schnell einen Fehler machen, sicherheitstechnische Mängel an der Säge nicht erkennen können und auch nicht für die wichtige Ordnung und Sauberkeit sorgen können.
  • Durch Unkenntnis kann es auch passieren, dass mit einer Tischkreissäge Materialien bearbeitet werden, für die sie nicht geeignet ist. Dies kann zum Beispiel Styropor oder Styrodur sein, was das Sägeblatt durch die entstehende Wärme verkleben kann und zu einem Rückschlag des Werkstücks führt. Versucht dann der Nutzer, das Werkstück mit den Händen festzuhalten, gerät er leicht mit der Hand an das Sägeblatt.
  • Häufig werden Unterweisungen im Umgang mit der Kreissäge auch entweder komplett ausgelassen oder sind völlig unzureichend.
  • Kenntnisse über Hilfsmittel zum sicheren Führen von Werkstücken sind oft auch nicht vorhanden, auch nicht über die Herstellung von einfachen Hilfsmitteln, wie zum Beispiel von Keilschneidelehren.
  • Häufig führen neben der Unkenntnis auch jahrelange falsche Gewohnheiten zu riskantem Arbeiten, was leichter zu Unfällen führt.

Wie kann die Sicherheit bei der Arbeit mit Kreissägen verbessert werden?

Bei der Arbeit mit einer Tischkreissäge muss man sich an klare Regeln halten, um sicher mit ihr umgehen zu können. Dabei ist sowohl an den Unfallschutz als auch an den Gesundheitsschutz zu denken, der durch den Lärm und die Staubentwicklung gefährdet wird. Hilfreiche Beispiele, die sich für Betriebsanweisungen eignen und sich auf den Umgang mit Holzbearbeitungsmaschinen beziehen, können auf der Webseite der BG Rohstoffe und chemische Industrie gefunden werden.

Außerdem ist es sehr empfehlenswert, dass die Verantwortung bezüglich des sicherheitsgerechten Zustands der Kreissäge und auch die Ordnung und Sauberkeit im gesamten Arbeitsbereich eindeutig zugeteilt wird, um dadurch die Sicherheit zusätzlich zu verbessern.